7. Edeka Meibohm Cup: Süderelbe siegt

Es war weider ein toller Turniertag in der Harsefelder Jahnstraße. Die Halle war durchweg überragend gefüllt, die Spiele waren klasse. Ein rundum gelungener Tag! Dafür möchten wir uns zunächst nochmal bei allen die mitgeholfen haben bedanken. Insbesonders bei EDEKA Meibohm und allen teilnehmenden Teams, das war großer Sport! DANKE! Einen umfassenden Einblick in der Turniergeschehen liefert Leonie Ratje mit ihrem Artikel im Tageblatt:

Fummler greifen in die Trickkiste

HARSEFELD. Oberligist FC Süderelbe hat das Harsefelder Hallenfußballturnier um den Edeka-Meibohm-Cup gewonnen. Im Finale setzten sich die Hamburger gegen SV Ahlerstedt/Ottendorf mit 4:2 nach Penaltyschießen durch. Die Turniersieger hatte einen der besten Dribbler.

Wenn die Liga im Winter ruht, schlägt die Stunde der Trickser. In nahezu jeder Fußballmannschaft gibt es diesen Spielertyp. „Fummler“ wurden sie früher genannt. Spieler, die unzählige Tricks beherrschen und lieber mit dem Ball am Fuß ins Eins-gegen-eins-Duell stürmen, statt schnöde zu passen. Mit ihren Dribbeleinlagen bringen „Fummler“ ihre Trainer zur Verzweiflung. In der Halle begeistern sie die Fans.

Im Oberligaalltag kam der 20-jährige Vitor Branco bislang nicht über Kurzeinsätze hinaus. In erster Linie, weil andere Stürmer seines Teams effizienter sind. Auf dem eng begrenzten Spielfeld in der Halle mit Rundumbande aber sind seine technischen Fähigkeiten, seine Geschwindigkeit mit dem Ball am Fuß und seine Lust am Dribbling ein Trumpf im Spiel des FC Süderelbe. Sieben Tore erzielt er in acht Partien. Eines davon im Finale gegen A/O – in diesem Fall ein schnörkelloser Neunmeter zum 1:1.

Auch Dennis Osuch vom Gastgeber TuS Harsefeld ist ein Spieler, der gerne dribbelt. „Hallenfußball macht mega Spaß“, sagt er. Die hohe Geschwindigkeit auf dem engen Raum verändere den Charakter des Spiels. Häufig gelingt es ihm, dank schneller Körpertäuschungen an seinen Gegenspielern vorbeizuziehen. Als Dritter der Gruppe A qualifiziert sich seine Mannschaft für das Viertelfinale und bezwingt die VSV Hedendorf/Neukloster im Penaltyschießen. Im Halbfinale gegen den FC Süderelbe unterliegt der TuS trotz guten Starts mit 0:4.

Die SV Ahlerstedt/Ottendorf verfügt über eine ganze Mannschaft von Hallenspezialisten. Das Turnier spielen technisch gute, wendige Kicker, die leichtfüßig Haken schlagen und schnell kombinieren. „Leider vergessen wir oft das Toreschießen“, sagt Trainer Malte Bösch. Die Vorrunde absolviert A/O ungeschlagen. Im Viertelfinale gegen den TSV Apensen lässt A/O neben der Zielstrebigkeit das nötige Tempo vermissen. Das Spiel endet 1:1. „Das ist zu kompliziert und zu langsam“, kritisiert Bösch. Ebenso zäh: das entscheidende Penaltyschießen. Acht Anläufe, kein Tor. Dann trifft Jannes Wulff zum 2:1 für Ahlerstedt. Das Halbfinale ist eine klare Angelegenheit. 6:1 gewinnt A/O gegen Bezirksligist VSK Osterholz-Scharmbeck.

Zu diesem Zeitpunkt stehen die Spieler des Kreisliga-Spitzenreiters MTV Hammah längst unter der Dusche. „Wir haben uns wahnsinnig über die Turniereinladung gefreut“, sagt Trainer Paul Spee. Die Spieler des einzigen Kreisligisten im Teilnehmerfeld halten gegen die höherklassige Konkurrenz mit, überzeugen mit ihrem Offensivspiel – und scheiden doch als Gruppenletzter nach der Vorrunde aus. Zwei Unentschieden gegen den Landesligisten TuS Harsefeld (2:2) und den Bezirksligisten TSV Apensen (1:1) stehen in der Bilanz. „Fehler in der Zuordnung bestrafen gute Spieler sofort“, sagt Spee. Während auf dem Rasen aber auch mal eine Grätsche helfe, habe man in der Halle in direkten Duellen oft das Nachsehen. „Beim Hallenfußball habe ich zudem kaum Möglichkeiten, dem Gegner mit taktischen Varianten das Leben schwer zu machen“, so Spee. Es sei daher nicht unbedingt leichter, in der Halle gegen besser besetzte Teams zu spielen.

Das Endspiel zwischen A/O und dem FC Süderelbe ist eine Begegnung auf Augenhöhe, die zu einer Art Klassentreffen gerät. Mit Tom Sethmacher, Justin Heinbockel und Serdar Aydin auf Süderelbe-Seite sowie Olli Fabiszewski und Marvin Metush Alidemi bei A/O stehen fünf Spieler auf dem Feld, die gemeinsam beim JFV Ahlerstedt/Ottendorf/Heeslingen gespielt haben. „Im Finale stehen sich die besten Teams des Tages gegenüber“, sagt Tim Schnoor vom Veranstalter TuS Harsefeld. Nach der Hälfte der Spielzeit schießt Olli Fabiszewski A/O in Führung, Vitor Branco gleicht per Neunmeter zum 1:1-Endstand aus. Beide verwandeln die ersten Penaltys. Tom Sethmacher trifft für Süderelbe und nachdem Jannes Wulff seinen Versuch an die Latte gesetzt hat, trifft Serdar Aydin zum Sieg.

„Damit haben wir nicht gerechnet“, sagt Gerrit Sigismund, der mit 26 Jahren als ältester FC-Spieler im Turnierkader den Spielertrainerjob übernimmt. Trainer Markus Walek verzichtet darauf, seine Mannschaft zu Hallenturnieren zu begleiten. Die älteren Spieler sollen Verantwortung übernehmen. Ob es sich ohne Trainer befreiter dribbeln lässt, verrät Torschützenkönig Vitor Branco nicht.

Bester Torhüter: Sebastian Menzel (VSV Hedendorf/Neukloster), Bester Torschütze: Vitor Branco (FC Süderelbe), Bester Spieler: Mohamed Taha (VSK Osterholz/Scharmbeck
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