Kacktag: Niederlage und Knochenbrüche

Wir haben uns für die Umgangssprache entschieden und nicht das Wortspiel „Gebrochener Tag“ für die Headline verwendet. Denn so einer war es: ein Kacktag. Nicht die Niederlage schmerzte, vielmehr die beiden Hiobasbotschaften kurz nach dem Abpfiff. Torhüter Dushan Pavlov zog sich während der Partie einen Mittelhandbruch zu, Torjäger Pascal Schawaller erwischte es bereits beim Aufwärmen – Bruch des Mittelfußknochens. Kurioserweise zugezogen bei einem Zusammenprall mit Dushan Pavlov. Beide warten nun auf ihre OP und werden dem TuS lange Zeit fehlen. Das ist Bitter, die Niederlage ist da zu verschmerzen. Wenngleich diese vermeidbar war. Nicht aufgrund der ersten Halbzeit, denn da spielte der TuS pomadig, folgte nicht seiner eigentlichen Ausrichtung, sondern aufgrund der zweiten, besseren Hälfte in der man sich selbst schlug. 1:3 hieß es am Ende im Harsefelder Waldstadion beim Spitzenspiel Zweiter gegen Dritter, welches bei weitem keines war.

Nicht nur Pascal Schwaller musste der TuS ersetzen, auch der gelb/rot gesperrte Manuel Detje fehlte. Diese Umstellungen schienen die Hausherren zu Beginn etwas zu verunsichern. Eine andere taktische Ausrichtung wurde gewählt, zu erkennen war diese allerdings nicht. Treubund war griffiger, besser im Spiel. Ohne jedoch wirklich zwingend zu werden. Ein Schuss touchierte zwar den Außenpfosten, brandgefährlich war dies nicht. Der TuS hingegen konnte offensiv auch nicht auf sich aufmerksam machen, mühte sich so mit einem 0:0 in die Halbzeit. Nach dem Wechsel sah es besser aus, der TuS agierte aus seinem gewohnetn System, René Kracke rückte ins Team und es wurde etwas strukturierter. Treubund agierte aus einer sehr kompakten Defensive, ließ wenig zu. Allerdings resultierten daraus nach und nach eine Vielzahl an Ecken und Einwürfen in der Gefahrenzone für den TuS. Eine dieser Ecken hätte Danny Berner dann fast zur Führung genutzt, sein Kopfball schien schon über den Treubund Keeper zu segeln, doch dieser streckte sich letztmals und war erfolgreich. Es passte zum Tag, dass kurz darauf jeder Berner, der vorne fast erfolgreich war, in der Defensive zum Unglücksraben avancierte. Eine Rechtsflanke von Treubund wollte Berner klären, in der Mitte war allerdings gar kein Angreifer, und köpfte den Ball so unglücklich in Richtung eigenes Tor, dass er über Dushan Pavlov im Tor einschlug. Allerdings konnte man diesen Fauxpas umgehend reparieren. René Kracke nahm sich der Spielstruktur an und bediente mit einem Sahnepass auf der linken Seite Leandro Dittmer. Der war nicht einzuholen und vor dem Keeper am Ball und spitzelte diesen ins Netz. Alles wieder auf Null. Doch erneut nur zwei Minuten später das nächste Mißgeschick auf Seiten des TuS, mit doppelt schweren Folgen. Ein eigentlich harmloser Schuss von Treubund setzte vor Dushan Pavlov nochmal auf, er wollte zupacken, ließ den Ball aber direkt nach vorne abprallen. Daniel Horn bedanke sich und versenkte den Ball. Bei dieser Aktion traf der Ball – und wohl auch Horns Fuss – so unglücklich auf Pavlovs Hand, dass sich nach dem Spiel herausstellte, dass er neben einem ausgekugelten Finger auch einen Mittelhandbruch davon getragen hatte. Doppelt bitter. Teufelskerl Pavlov ließ sich den Finger aber zunächst einfach mal von Physio Bettina Bäcker wieder richten und ignorierte den Handbruch, blieb im Tor. Der TuS rannte nun an, ohne aber gezielt zu agierten. Als man öffnen musste wurde man anfällig für Konter. Daraus resultierte ein Elfmeter für Treubund. Den Schuss von Meyer konnte Pavlov allerdings mit seiner gebrochenen Hand um den Pfosten drehen, stark. Treubund verteidigte leidenschaftlich, dem TuS fiel nicht mehr viel ein. In der Nachspielzeit setzte Treubund dann in Person von Julian Niebuhr den Knock Out. Am Ende klingt das 1:3 deutlich, war es aber nicht. Es war eine Partie auf überschaubarem Landesliga Niveau von beiden Teams. In diesem agierte Treubund cleverer, der TuS schlug sich mit den beiden „Eigentoren“ quasi selber. Damit steht Eintracht Celle nach dem zehnten Sieg in Folge nun erstmal ohne direkten Verfolger an der Tabellnspitze, hat 8 Punkte Vorsprung. Treubund schließt durch den Sieg zum TuS auf. In der kommenden Woche kommt der aktuell formstarke, aber personell auch stark gebeutelte VfL Güldenstern Stade zum Derby ins Waldstadion. Anpfiff ist am Samstag um 16:00 Uhr.

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