Stader Tageblatt:
Harsefeld verliert die Tabellenführung
Seit acht Partien sind die Fußballer des TuS unbesiegt, doch einer war an diesem Spieltag in der Landesliga noch erfolgreicher.
Durch das 1:1-Unentschieden beim Rotenburger SV hat der Fußball-Landesligist TuS Harsefeld Platz eins an Hagen/Uthlede abgeben müssen. In der Schlussphase musste die Elf von Trainer Dennis Mandel noch den Ausgleich hinnehmen.
„Das sind zwei verlorene Punkte für uns“, bewertete Harsefelds Liga-Manager Daniel Tomforde das Ergebnis. Rotenburg verteidigte gut, machte die Räume eng und ließ dadurch wenig zu. Dennis Osuch vergab die Führung für den TuS, mit der zweiten Torchance der Gäste klappte es besser. Patrick Reis flankte von rechts in den Rücken der Abwehr. Ole Bruns nahm aus 16 Metern Maß und traf mit einem satten Schuss zum 1:0. Die Platzherren suchten mit langen Bällen nach vorn den Erfolg, doch Harsefelds Abwehr ließ sich davon nicht beeindrucken. Rotenburg wurde nach dem Seitenwechsel aktiver, wollte das Heimspiel in der bedrohlichen Lage als Dreizehnter zumindest nicht verlieren. Das gelang in der Schlussphase, als der eingewechselte Jannis Oberbörsch zum 1:1-Ausgleich traf. „Ein glücklicher Punkt für Rotenburg, weil wir es versäumt haben, ein zweites Tor nachzulegen und den Gegner dadurch im Spiel gehalten haben“, zog Tomforde das Fazit.
Harsefeld ist seit acht Spielen unbesiegt, verlor die Tabellenspitze aber an den FC Hagen/Uthlede, der sich in Verden mit 5:2 durchsetzte. Der TuS liegt zwei Punkte zurück, hat aber ein Spiel weniger ausgetragen. Die Nachholpartie bei Eintracht Lüneburg wurde für den 10. Dezember terminiert. (da)
Die Statistik
Tore: 0:1 (33.) Bruns, 1:1 (84.) Oberbörsch.
TuS Harsefeld: Curia, Reis, Ziemann, Berner, Dittmer, Bruns, Martens, Depperschmidt, Osuch, Kocmarsky (86. Fuchs-Klein), Sardas (80. Schawaller).
Das nächste Spiel: TuS Harsefeld – SV Teutonia Uelzen (Sonnabend, 26. November, 14 Uhr).
Rotenburger Kreiszeitung:
Oberbörsch hat nach seiner Einwechslung den Bogen raus
Rotenburg – Von Matthias Freese. Dieses Missverständnis hatte für die Landesliga-Fußballer des Rotenburger SV ausnahmsweise mal keine negativen Folgen. Als die Akteure des Tabellen-13. nach dem Abpfiff schon auf ihre Runde gingen, stoppte sie Coach Andre Schmitz nach wenigen Metern wieder. „Ihr sollt einen Kreis machen, nicht auslaufen“, rief er ihnen zu. Quasi als Belohnung für den spät erkämpften Punkt, dem 1:1 (0:1) im Heimspiel gegen den damit gestürzten Spitzenreiter TuS Harsefeld.
Bedanken durften sich die Spieler vor allem bei Stürmer Jannis Oberbörsch, der bis zur 62. Minute warten musste, ehe er für Patrick Klee eingewechselt wurde. In der 84. Minute gelang ihm dann mit einer Kopfball-Bogenlampe nach einem Freistoß von Mirko Peter der Ausgleich. Oberbörsch profitierte dabei von einem krassen Torwartfehler, denn Harsefelds Schlussmann teilte seinen Mitspielern deutlich mit, dass er zum Ball gehen würde – doch er verschätzte sich, sodass Oberbörsch rund zwölf Meter vor dem Tor ungehindert hochstieg. „Ich wollte den Ball eigentlich nur verlängern“, gestand er hinterher. „Und als der ,Torwart‘ gerufen hat, habe ich schon gedacht, dass es gleich weh tun müsste.“ Tat es aber nicht.
Klar, dass Andre Schmitz hinterher seinen Torschützen lobte: „Das war eine gute Reaktion von Jannis. Er hat sicher geschmollt, weil ich ihn nicht von Anfang an habe spielen lassen – das war aber auch eine taktische Sache.“ Patrick Klee sollte zunächst die Harsefelder Abwehr zusammen mit Sercan Durmaz beschäftigen. Das gelang aber höchstens in Ansätzen, weil selten ein Pass in der Spitze ankam. „Nach vorne hin waren wir zu harmlos“, räumte auch der Coach ein. Ohnehin war sein Team in den Zweikämpfen, in Eins-gegen-eins-Situation sowie bei den zweiten Bälle oft unterlegen und spielte zu viele unpräzise Bälle. Zudem brachte sich der RSV defensiv mehrmals durch überflüssige Rückpässe in Bedrängnis. Und auch beim Rückstand half die Abwehr mit. Andreas Kiel wagte den Pass auf den zugestellten Tim Potratz, der den Ball prompt an Patrick Reis verlor. Dessen Zuspiel verwertete ausgerechnet der frühere Rotenburger Ole Bruns (33.).
Obgleich Harsefeld optisch überlegen wirkte, blieb es eine recht chancenarme Partie, in der die Gäste von Coach Dennis Mandel und Co-Trainer Tomas Meyer im zweiten Durchgang zunehmend weniger Druck machten. Am stürmischsten war da noch der Wind, der auf Platz eins der Ahe-Sportanlage den Spielern und knapp 80 Zuschauern um die Nase blies.
„Wir dürfen nicht vergessen, dass wir gegen den Tabellenführer gespielt haben. Wir haben körperlich nicht nachgelassen – und die Jungs haben an sich geglaubt“, zählte Schmitz die positiven Eigenschaften seiner Elf auf. Hinzu kam, dass der neue Trainer kurzfristig umstellen musste. Am Vormittag hatte sich Außenverteidiger Mathis Wulff abgemeldet, mit dem letzten Torschuss beim Warmmachen hatte bei Offensivkraft Atilla Iscan der Oberschenkel „zugemacht“. So gab es in der 77. Minute denn auch noch eine Premiere. U 19-Kraft Cedrik Sackmann kam für Yannik Malende in die Partie und damit zu seinem Landesliga-Debüt bei den Herren.