Es dauerte eine Weile bis der TuS die Schmach der Vorwoche ablegen konnte. Die Gäste aus Lüneburg waren kurz davor in Führung zu gehen, aber Curia konnte einen Abschluss von Moslehe mit Mühe und Not noch um den Pfosten drehen. Dann allerdings nahm der TuS das Zepter in die Hand und dominierte die Partie gegen Eintracht Lüneburg. Am Ende demontierten die grün-weißen die Eintracht mit 6:0 und es hätte durchaus noch deutlicher ausfallen können. Verantwortlich dafür war eine ganz andere Körpersprache im Gegensatz zur Vorwoche und die Geilheit Tore zu erzielen.
Im Gegensatz zur Vorwoche musste der TuS erneut umbauen. Kapitän Berner fehlte rotgesperrt, andere wichtige Spieler ebenso weiterhin. Mandel und Depperschmidt überraschten auf der ein oder anderen Position und sollten Recht behalten. Zunächst aber war es ein Spiel auf Augenhöhe, Lüneburg wartete ab, schaltete dann gut um. Erwähnte Chance von Moslehe und die resultierende Parade von Curia waren dann die Initialzündung. In der Mittelfeldzentrale riss Dennis Osuch von Minute zu Minute das Spiel mehr an sich, abgesichert von Manuel Detje. In der Offensive war der TuS an diesem Tag schwer ausrechenbar. Dies belegt der erste Treffer – Außenverteidiger Reis vollendete eine Chip Ball aus dem Mittelfeld geschickt (33.). Kurz vor der Pause bediente der bärenstarke Dennis Osuch seinen Bruder Nico auf der rechten Außenball mit einem überragenden Ball. Nico Osuch behielt die Übersicht, spielte punktgenau auf Pascal Schawaller und der konnte sicher vollstrecken. Nach einer langen Durststrecke eine Befreiung für den Top Torjäger des TuS.
Nach der Pause spielte zunächst nur der TuS. Eine Angriffswelle folgte. Immer wieder wurden die Außen des TuS aus der bärenstarken Zentrale bedient. Im Zentrum lieferte auch der Jüngste, Justin Ruge, eine hervorragende Partie ab, war körperlich präsent und eroberte wichtige Bälle. Auf rechts war Nico Osuch nicht zu halten, spielte sich mittlerweile bereits in einen Rausch. In der 52. Minute spielte dieser wieder einen zentimentergenauen Ball in die Mitte, sodass Sören Meyer nur noch einnetzen musste. Ein erneut starker Spielzug. Kurz darauf belohnte sich Justin Ruge für seine engagierte Leistung und traf zum 4:0. Damit war Lüneburg der letzte Nerv geraubt. Dass die Salzstädter anschließend nicht mehr wirklich auf der Höhe waren bewies der Treffer zum 5:0. Ein Einwurf von Patrick Reis segelt in den Strafraum, Pascal Schawaller kann vollkommen frei per Kopf vollenden, ungestört. So frei und so einfach ist es häufig nicht mal im Training. Danach war das Spiel natürlich entschieden, der TuS nahm einen Gang raus, dennoch hatte man noch diverse gute Angriffe und Abschlüsse und hätte das Ergebnis noch frühzeitig in die Höhe Schrauben können. Lüneburg hatte allerdings dann doch auch noch zwei, drei gute Abschlüsse. Vorwiegend von David Mehl, Fabiano Curia war aber nicht zu überwinden und hielt jeweils stark. Den Schlusspunkte setzte dann Nico Osuch. Der Krönung seiner Leistung hätte es gar nicht mehr bedurft, aber er ließ es sich nicht nehmen mit dem Abpfiff auch noch selbst zu treffen. Eintracht Kapitän Bennet Lorenzen nahm es anschließend mit Humor, ließ beim Gang in die Kabine noch kurz wissen, dass Lüneburg in der nächsten Saison gar nicht erst anreist zum TuS. Der TuS hatte einen Sahnetag erwischt, nicht nur ein Spieler sondern die ganze Truppe. Einige im Team wunderten sich allerdings wie solch eine Leistungsschwankung innerhalb von 7 Tagen möglich sein kann. Oft ist es eine Frage des Kopfes. Und der muss zu 100 % da sein, wenn es in der kommenden Woche zum designierten Meister nach Celle geht, denn die spielten sich in Gellersen mit einem 9:1 Auswärtssieg in Position. Und unabhängig vom Ausgang des Spiels am kommenden Samstag, wird Celle absolut verdient wieder in die Oberliga zurückkehren. Das lassen sie sich nicht mehr nehmen. Der TuS reist allerdings nicht zum gratulieren an, ein wenig ärgern will man dann doch noch. Hoffentlich mit einer gleich gut aufgelegten Truppe wie heute. Glückwunsch ans Team!